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Großprojekt SECO: erfolgreicher Start

Aktualisiert: 10. Sept. 2019



Das Freiburg Institut wurde vom Staatssekretariat für Wirtschaft in der Schweiz (SECO) für ein mehrjähriges, kantonsübergreifendes Projekt im Bereich der Arbeitslosenberatung ausgewählt. Die Beratung von Stellensuchenden ist die zentrale Tätigkeit der RAV (Regionale Arbeitsvermittlungszentren in der Schweiz) und einer der wichtigsten Faktoren für eine schnelle Wiedereingliederung von Stellensuchenden. Die dafür verantwortlichen Personalberatenden sind kompetent geschulte Spezialisten und Spezialistinnen, die Menschen während ihrer Arbeitslosigkeit begleiten und bei der Stellensuche aktiv unterstützen. Das Ziel des Projektes ist es, die Personalberatenden dabei zu unterstützen, die wesentlichen Aspekte einer wirksamen Beratung in ihren Beratungsgesprächen mit den Stellensuchenden weiter auszubauen und qualitativ zu stärken.


Das Projekt findet in mehreren Kantonen der Deutsch- und Westschweiz statt und besteht aus zwei Teilprojekten (Beratungsqualität und Beratungsintensität), welche in Form von Praxistrainings im Arbeitsalltag der Personalberatenden durchgeführt werden. Das Projekt ist als groß angelegte Studie ausgerichtet, die langfristig die RAV-Beratung in der ganzen Schweiz verbessern und sich nachhaltig positiv auf die Stellensuchenden auswirken soll.

Das Freiburg Institut übernimmt dabei die Gesamtprojektleitung, Entwicklung und Durchführung der Trainings und Gruppen-Coachings sowie beratungsspezifische Aspekte der Evaluation. Dabei wird auf wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse und Schulungsmethoden – u.a. die drei Freiburger Erfolgsfaktoren und die Arbeit mit Video-Feedback – zurückgegriffen. Die Trainings- und Coachingansätze wurden in den letzten Jahren in und außerhalb des RAV-Kontextes immer weiter verfeinert und erprobt, mit sehr guten Evaluationsergebnissen in allen Bereichen. Das Team des Freiburg Instituts forscht, trainiert, coacht und berät mit diesen Methoden seit 2012 und ist für diese Forschungs-, Trainings- und Coachingansätze mehrfach bei nationalen Coachingpreisen ausgezeichnet worden.


Weiterentwicklung der Beratungsqualität


Im Teilprojekt Beratungsqualität geht es darum, Personalberatende auf der Prozess- und Beziehungsebene weiterzuentwickeln. Ziel sind qualitativ gute und lösungsorientierte Beratungsgespräche und damit einhergehend eine schnellere Wiedereingliederung der Stellensuchenden in den Arbeitsmarkt. Dazu erhalten die Personalberatenden ein praxisorientiertes Training zu den vom Freiburg Institut erforschten Erfolgsfaktoren in der Beratung, die nachweislich mit einer schnellen Wiedereingliederung der Stellensuchenden zusammenhängen. In einem intelligenten, verzahnten Schulungskonzept werden parallel dazu die Führungskräfte darin geschult, ihre Personalberatenden mit videobasierten Coachings auch nach Ende des Projekts nachhaltig weiter zu begleiten, zu stärken und den Transfer zu unterstützen.


Ein wichtiges Kernelement der Schulungen sind wissenschaftlich fundierte Video-Feedback-Coachings zur persönlichen Weiterentwicklung der Personalberatenden. Die sehr wirksamen und häufig angewendeten Video-Feedbacks helfen den Teilnehmenden Dinge zu entdecken, die sie im Alltag nicht wahrnehmen und nicht nur ihr Verhalten, sondern auch direkt die Wirkung auf das Gegenüber viel differenzierter zu beobachten, eigene Stärken herauszuarbeiten und weiter auszubauen und für noch bessere Wirkung den nächsten Schritt zu gehen. Genau diese Methode erlernen die Führungskräfte in ihrer Schulung, um die Coachings mit ihren Personalberatenden auch in Zukunft nachhaltig weiterzuführen.


Effekt der Beratungsintensität


Im Teilprojekt Beratungsintensität werden dagegen zusätzliche Ressourcen für die Beratungshäufigkeit eingesetzt, indem während der ersten 6 Monate der Arbeitslosigkeit doppelt so viele Gespräche geführt werden als im Normalfall. Dies ermöglicht den Arbeitslosenberatenden ihre Beratungsinhalte und -techniken weiterzuentwickeln und die Stellensuchenden intensiver und individueller zu begleiten. Neben der Wirkung auf die rasche und dauerhafte Wiedereingliederung ist ebenso interessant, wofür sie diese zusätzlichen Gespräche konkret einsetzen. Dazu finden zeitgleich Begleitcoachings für die Personalberatenden statt. Hier werden Workshops, Intervisionen im RAV und ein Methodenhandbuch mit den Best Practices von und für Personalberatende angeboten. Ziel ist dabei ein lösungsorientierter Austausch rund um die Frage „Wie nutze ich die zusätzliche Zeit am besten?“.


Erfolgreiche erste Meilensteine im Juli


Im Juli 2019 fanden in Bern jeweils eine Kickoffsitzung pro Teilprojekt statt. Hier stellte das Freiburg Institut gemeinsam mit dem schweizerischen Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und dem für die Evaluation des Projekts verantwortliche Schweizer Beratungsbüro B,S,S. den Personalberatenden und Führungskräften aus den teilnehmenden Kantonen das Schulungskonzept und die nächsten Schritte vor. Dies war ein großer Meilenstein für das Projekt, da es hier galt, eine breite Beteiligung von den Führungskräften und Personalberatenden zu gewinnen, um eine ausreichend große Teilnehmendenzahl für das Projekt und die statistische Forschung zu gewinnen. Es wurden beratungsspezifische Fachfragen geklärt und das operative Vorgehen besprochen, um das Konzept möglichst praxisnah am Arbeitsalltag in den RAVs auszurichten. Die beteiligten Kantone zeigten große Zustimmung und ein hohes Engagement für die Themen, Ideen und Fragen des Projekts.

In den kommenden Monaten besucht das Freiburg Instituts alle teilnehmenden Kantone, macht sich mit deren Beratungsmodellen vertraut und entwickelt die detaillierten Trainingskonzepte. Ab 2020 beginnt in Zusammenarbeit mit Trainern und Trainerinnen des Coachingzentrum Freiburgs die breit aufgestellte Durchführungsphase beider Projekte.


Das Freiburg Institut freut sich und ist gespannt auf die nächsten Projektschritte!


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